Psychokardiologie / Psychokardiologische Behandlung
Was ist Psychokardiologie?
Die Psychokardiologie ist ein verhältnismäßig neues Fachgebiet, das sich aus den Erkenntnissen von Kardiologie, Psychologie, Neurobiologie, Herzchirurgie und Sozialwissenschaften zusammensetzt.
Im Kern geht es um die Wechselwirkung zwischen Herz und Psyche.
Häufig treten nach kardiologischen Erkrankungen psychische Störungen auf, bspw. Angststörungen oder depressive Symptome; andersrum begünstigen psychologische Faktoren das Auftreten kardiologischer Erkrankungen, bspw. erhöht eine Depression das Risiko, an einer KHK zu erkranken.
In einer psychokardiologischen Behandlung sollen die Wechselwirkungen zwischen Herz und Psyche/Verhalten stärker in den Fokus gerückt werden.
Beispielsweise soll der Patient lernen, Ängste oder depressive Symptome zu
reduzieren, die nach einer kardiologischen Erkrankung aufgetreten sind, oder
psychische Faktoren beeinflussen lernen, die ein Risikofaktor für die Entwicklung
oder Verschlimmerung einer Herzerkrankung sind (bspw. Bewegungsmangel,
Dauerstress, Rauchen, Alkoholabusus, Perfektionismus etc.).
Dazu habe nach meiner mehrjährigen klinischen Tätigkeit in einer Klinik mit einer kardiologischen und einer psychosomatischen Abteilung (und einem Zentrum für Psychokardiologie) eine spezielle Fortbildung absolviert, um mich auf die speziellen und oftmals komplizierten Wechselwirkungen zwischen Psyche und Herz zu spezialisieren.
Gerne arbeite ich mit Ihrem Kardiologen / Internisten zusammen, um das für Sie passende Behandlungsangebot zu finden.
Die Wirksamkeit psychologischer bzw. psychotherapeutischer Interventionen bei kardiologischen Erkrankungen wurde vielfach untersucht und soll hier nur beispielhaft erwähnt werden:
In einer Studie aus dem Jahr 2011 wurde gezeigt, dass nach einem Herzinfarkt eine kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung die Wahrscheinlichkeit für ein neues Ereignis (Herzinfarkt, Schlaganfall) um 41% reduzieren konnte.
(vgl. Gulliksen et al., Arch Intern Med, 2011)